(Deutsch-)Schweizer Literatur wird seit den beiden literarischen Schwergewichten Frisch und Dürrenmatt in Generationen gedacht. Jetzt, da sich bei deren Nachfolgergeneration (namentlich: Peter Stamm, Ruth Schweikert und Lukas Bärfuss) das graue Haar breitmacht, steht abermals eine neue Generation auf der Matte. Diese schreibt heterogener als jene: politisch und apolitisch, prosaisch und lyrisch-experimentell.
In der Lesegruppe wollen wir den Fragen nachgehen, ob, vor welchem Hintergrund und was Schweizer Autorinnen und Autoren unseres Alters als Generationenfragen identifizieren. Unter diesen Aspekten diskutieren wir die Geschichten, die sie erzählen, wie sie diese erzählen und welche Fragen sie dabei aufwerfen.
Da das Interesse der jüngsten Schweizer Literatur gilt, werden auch kürzere Publikationen, beispielsweise in Literaturmagazinen (z. B.: Das Narr, Saiten, Eidolon, Täxtzit), in den Blick genommen werden. Die Bibliographie kann zu Beginn des Lesekreises im Hinblick auf neuste Publikationen noch zusammen finalisiert werden; Vorschläge sind dabei ausdrücklich erwünscht.
Organisation: Jonathan Tadres
Lektürevorschläge:
Primärliteratur
– Inokai, Yael: Mahlstrom. Zürich: Rotpunktverlag 2018.
– Molinari, Gianna: Hier ist noch alles möglich. Berlin: Aufbau 2018.
– Steinbeck, Michelle: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch. Basel: Lenos 2016.
– Halter, Jürg: Erwachen im 21. Jahrhundert. Basel: Zytglogge 2018.
– von Wyl, Benjamin: Land in Sicht. Ein Heimatroman. Zürich: Lector 2017.
– Stern, Anna: Wild wie die Wellen des Meeres. Zürich: Salis 2019.
Hintergrundlektüre
– Reinacher, Pia: Je Suisse. Zur aktuellen Lage der Schweizer Literatur. Zürich: Nagel & Kimche 2003.
– Mielczarek, Zygmut: Sonderwege in der Literatur. Schweizer Schriftsteller im Außenseiterdiskurs. Dresden: Neisse 2007.
– Nizon, Paul: «Diskurs der Enge» In: drs.: Diskurs der Enge. Verweigertes Steckbrief. Schweizer Passagen. v. Peter Henning. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1990, S. 137–226.
– Von Matt, Peter: Die Tintenblauen Eidgenossen. Über die literarische und politische Schweiz. München/Wien: Hanser 2001.
Arbeitssprache: Deutsch
Ort: Nadelberg 4, 4051 Basel
Zeitraum: September bis Dezember 2019
Anzahl und Dauer der Veranstaltungen: Zweiwöchentlich von September bis Dezember 2019; voraussichtlich acht Sitzungen (abhängig von der Menge und Qualität an Primärliteratur). Wochentag und Uhrzeit werden via Doodle-Abstimmung nach Eingang der Anmeldungen festgelegt.
Teilnehmende: Offen für alle literatur- bzw. kulturinteressierten Studienstiftler/-innen, explizit auch aus dem nicht-geisteswissenschaftlichen Bereich. Max. 15 Personen